April 14, 2018

Der Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas – ein Videobe­richt

Peter Schön­ho­fer hat im Rah­men sei­ner Sen­de­rei­he „Der Wal“ für den „Mit­mach­sen­der“ Okto im Dezem­ber 2017 einen Videobe­richt über den Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas ver­fasst. Hier das Video zum Anse­hen und der Text zum Nach­le­sen (etwas gekürzt).

Prof. Dr. Peter Schwarz­bau­er über Auf­ga­ben und Akti­vi­tä­ten des Arbeits­krei­ses

Prof. Dr. Peter Schwarz­bau­er, Obmann des Ver­eins „Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas“, spricht über Auf­ga­ben und Akti­vi­tä­ten des Arbeits­krei­ses: 

„Einer­seits ist dies Infor­ma­ti­ons­ar­beit wie Ver­öf­fent­li­chung von Arti­keln, Pres­se­aus­sen­dun­gen und Vor­trä­gen. Damit wol­len wir auf die heu­ti­ge Situa­ti­on indi­ge­ner Völ­ker in Nord­ame­ri­ka auf­merk­sam machen. Ande­rer­seits soll dem noch immer vor­herr­schen­den Kli­schee­bild, wel­ches mit Federn, Büf­feln und Tipis ver­bun­den ist, ent­ge­gen gewirkt wer­den.

Indi­ge­ne erle­ben nach wie vor Res­sour­cen­aus­beu­tung, Aberken­nung ihrer Land­rech­te und die dro­hen­de Zer­stö­rung ihrer Lebens­grund­la­ge durch Berg­bau­un­ter­neh­men, forst­li­che Schlä­ge­rungs­un­ter­neh­men oder Pipe­line-Betrei­ber. 

Der Arbeits­kreis unter­stützt Indi­ge­ne bei der Durch­set­zung ihrer Selbst­be­stim­mungs­rech­te. Indi­ge­ne Völ­ker sind zwar Völ­ker nach dem Völ­ker­recht. Da aber das Völ­ker­recht eigent­lich ein Recht von Staa­ten und nicht von Völ­kern ist, haben Indi­ge­ne kei­ne Instru­men­te, ihre Selbst­be­stim­mungs­rech­te durch­zu­set­zen.

Viel­fach haben wir fest­ge­stellt, das es für Indi­ge­ne in ihrem oft aus­sichts­los erschei­nen­den Bemü­hen zu ihrem Recht zu kom­men, sehr hilf­reich ist, wenn sie wis­sen, dass es in Euro­pa Orga­ni­sa­tio­nen gibt, die sich für ihre Situa­ti­on inter­es­sie­ren und sie bei ihren Anlie­gen unter­stüt­zen. Wir sind ver­netzt mit ande­ren Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen in Euro­pa und die Tat­sa­che, dass es uns gibt, ist eine Hil­fe für sie, ihren Kampf um die Durch­set­zung ihrer Rech­te und ihren Wider­stand nicht auf­zu­ge­ben.

Ein wei­te­rer Aspekt unse­rer Arbeit ist es, auf die Diver­si­tät der Kul­tu­ren auf­merk­sam zu machen. Indi­ge­ne Völ­ker wer­den nicht ohne Grund oft als die „Hüter der Erde“ bezeich­net. In ihrem Ungang mit ihrer Umwelt mit ihren Mit­men­schen kön­nen sie durch­aus auch ein Vor­bild für uns sein.

AKIN ist übri­gens die Abkür­zung für „Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas“ und bedeu­tet gleicht­zei­tig auf eng­lisch sowas wie Ver­wand­ter oder Freund.

Wir tref­fen uns fast jeden Mon­tag im WUK im 9. Bezirk in Wien und freu­en uns über den Besuch von Inter­es­sier­ten.“

Mag. Gawan Marin­ger und sein poli­ti­sches Enga­ge­ment für Indi­ge­ne Nord­ame­ri­kas

Mag. Gawan Marin­ger erzählt über sein poli­ti­sches Enga­ge­ment im Rah­men des Arbeits­krei­ses:

„Ich beschäf­ti­ge mich haupt­säch­lich mit der inter­na­tio­na­len Poli­tik bezüg­lich indi­ge­ner Völ­ker.

In unse­rem Ver­ein ver­su­chen wir einer­seits durch Öffent­lich­keits­ar­beit und direk­te poli­ti­sche Aktio­nen indi­ge­nen Anlie­gen Auf­merk­sam­keit zu ver­schaf­fen und ande­rer­seits unter­stüt­zen wir aktiv indi­ge­ne Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter in Gre­mi­en wie den Ver­ein­ten Natio­nen.

Wir ste­hen in direk­tem Kon­takt mit indi­ge­nen und auch nicht-indi­ge­nen poli­ti­schen Ver­tre­tern, auch in unse­rem Land. Unser Ziel ist es, die Wahr­neh­mung der The­men indi­ge­nen Völ­ker zu erhö­hen.

Indi­ge­ne Völ­ker sind mitt­ler­wei­le stark inner­halb der Ver­ein­ten Natio­nen ver­tre­ten. Ihr ursprüng­li­ches Anlie­gen war es, als Staats­trä­ger und als Natio­nen aner­kannt zu wer­den. Das ist ihnen bis heu­te nicht gelun­gen.

Wir als klei­ne Orga­ni­sa­ti­on sind zwar ein klei­nes Räd­chen in die­sem Sys­tem, aber es gibt vie­le klei­ne Orga­ni­sa­tio­nen wie uns und durch unser gemein­sa­mes Enga­ge­ment kön­nen wir doch sinn­vol­le „Advo­ca­cy Work“ bezüg­lich indi­ge­ner Völ­ker machen und immer wie­der ein­mal etwas bewe­gen.

Ganz wich­tig ist uns dabei, dass wir die indi­ge­nen Repre­sen­tan­ten und Repre­sen­ta­tin­nen nicht pater­na­lis­tisch bera­ten, son­dern sie direkt in ihrer Arbeit unter­stüt­zen.“

Georg Berg­tha­ler erstellt einen Doku­men­tar­film über „India­ner heu­te“

Georg Berg­tha­ler, Stu­dent der Kul­tur- und Sozi­al­an­thro­po­lo­gie der Uni­ver­si­tät Wien, erstellt der­zeit sei­ne Mas­ter­ar­beit und einen Doku­men­tar­film:

„Im Som­mer 2017 habe ich im Rah­men mei­ner Mas­ter­ar­beit eine drei­mo­na­ti­ge Nord­ame­ri­ka-Rei­se gemacht und ich hat­te dabei auch eine Kame­ra mit im Gepäck. Das Ergeb­nis die­ser Rei­se wird ein Doku­men­tar­film sein, der vor­aus­sicht­lich 2019 auf Film­fes­ti­vals gezeigt wird.

In die­sem Film möch­te ich nicht nur die nega­ti­ven Aspek­te des Lebens in Reser­va­tenzei­gen, son­dern auch auf posi­ti­ve Ent­wick­lun­gen und moti­vier­te jun­ge Leu­te hin­wei­sen, die posi­ti­ve Schrit­te in die Zukunft set­zen und die sich dafür ein­set­zen, dass jene, die auf den Reser­va­tio­nen auf­wach­sen, sich ihrer per­sön­li­chen Geschich­te und ihrer Iden­ti­tät bewusst sind und mit die­sem star­ken Back­ground für künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen ein bes­se­res Umfeld und ein bes­se­res Leben schaf­fen kön­nen. Wäh­rend mei­ner Rei­se erhielt ich Ein­blick in ver­schie­de­ne inter­es­san­te Pro­jek­te, mit denen die öko­no­mi­sche und poli­ti­sche Selbst­be­stim­mung in Reser­va­ten gestärkt wird.

Wir wol­len mit unse­rer Arbeit auch dar­über infor­mie­ren, wie India­ner heut­zu­ta­ge leben, wie sie ihren Lebens­all­tag bewäl­ti­gen und wel­chen Her­aus­for­de­run­gen und Pro­ble­men sie dabei gegen­über ste­hen.

Wir sind bereit, Fra­gen jeder­zeit zu beant­wor­ten und freu­en uns über jede Unter­stüt­zung die wir für unse­re Arbeit – für die Selbst­be­stim­mung indi­ge­ner Völ­ker in Nord­ame­ri­ka – bekom­men kön­nen.“


Infor­ma­tio­nen zu unse­rem Arbeits­krei­ses: Der Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas

Und hier Infor­ma­tio­nen, wie Sie uns unter­stüt­zen kön­nen: Mach mit!



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