August 12, 2024

7 Grün­de, war­um wir den Begriff „India­ner“ ver­wen­den

Immer wie­der wer­den wir — von wei­ßen Europäer*innen — gefragt, war­um wir die „poli­tisch unkor­rek­te“ Bezeich­nung „India­ner“ im Namen unse­res Ver­eins „Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas“ tra­gen. Wir bevor­zu­gen zwar den Aus­druck „Indi­ge­ne“, ste­hen aber nach wie vor zu unse­rem Ver­eins­na­men und wir haben kein schlech­tes Gewis­sen, wenn uns hin und wie­der „India­ner“ über die Lip­pen kommt.

Wir haben 7 gute Grün­de, war­um das so ist. Die­se 7 Grün­de erfah­ren Sie in die­sem Bei­trag. Und zum Schluss des Bei­trags haben wir 2 Tipps, falls Sie, lie­be Lese­rin, lie­ber Leser, für eige­ne Zwe­cke Alter­na­ti­ven für den Begriff „India­ner“ suchen.

Wie es zum Namen „Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas“ kam

Der Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas wur­de 1981 gegrün­det. Als es dar­um ging, einen Namen und ein Logo fest­zu­le­gen, haben sich unse­re „Grün­der­vä­ter“ und „-Müt­ter“ mit Indi­ge­nen bera­ten. Unter die­sen Indi­ge­nen waren von Anfang an nam­haf­te Ver­tre­ter, wie etwa Phil­lip Dee­re ( Mus­ko­gee Creek) oder Lar­ry Red Shirt (Lako­ta) spä­ter dann auch Milo Yel­low Hair (Lako­ta – AKIN Ehren­mit­glied) und Arthur Manu­el(Shus­wap – AKIN Ehren­mit­glied), um nur eini­ge zu nen­nen.

Wir woll­ten einen Namen wäh­len, der in aller Kür­ze das aus­drückt, was wir tun und wofür wir ste­hen: 

Wir sind eine poli­tisch akti­ve Grup­pe von Men­schen, die Indi­ge­ne in Nord­ame­ri­ka in ihren Anlie­gen unter­stützt und Auf­klä­rung und Medi­en­ar­beit im deutsch­spra­chi­gen Raum bie­tet.

Hier also unse­re sie­ben guten Grün­de in abstei­gen­der Rei­hen­fol­ge, beim Namen „Arbeits­kreis für India­ner Nord­ame­ri­kas“ zu blei­ben, wobei Grund 1 seit Grün­dung des Ver­eins der wich­tigs­te für uns ist:


India­ner sind kei­ne Inder

Im Eng­li­schen ist „Indi­ans“ die Bezeich­nung für das deut­sche Wort „India­ner“. Und „Indi­ans“ bedeu­tet sowohl India­ner als auch Inder

Eine Ver­wechs­lung des Begriffs ist also sehr leicht mög­lich, wenn man nicht weiß, in wel­chem Kon­text die­ses Wort ver­wen­det wird.

Nicht so im Deut­schen: India­ner und Inder sind 2 ver­schie­de­ne Begrif­fe, eine Ver­wechs­lung ist aus­ge­schlos­sen.

India­ner — ein posi­tiv besetz­ter Begriff

Auf unse­rer Web­sei­te ver­öf­fent­li­chen wir vor­wie­gend Arti­kel in deut­scher Spra­che und unser Ziel­pu­bli­kum ist deutsch­spra­chig. Wie in Grund 7 erwähnt ist eine Ver­wechs­lung mit „Indern“ in der deut­schen Spra­che aus­ge­schlos­sen.

Zudem ist die Situa­ti­on in den USA und in Kana­da mit jener in Deutsch­land, Öster­reich, Schweiz und im übri­gen Euro­pa nicht ver­gleich­bar

So mag vie­len in den USA oder in Kana­da „Indi­ans“ — oder „Indio“ in den spa­nisch­spra­chi­gen Tei­len von Süd­ame­ri­ka — ein als von Vor­ur­tei­len und Ras­sis­mus gepräg­tes Bild ver­mit­teln. Im deutsch­spra­chi­gen Raum ist das nicht der Fall. Nie­mand kann behaup­ten, dass der Begriff „India­ner“ her­ab­wür­di­gend sei, ganz im Gegen­teil. Gera­de im deutsch­spra­chi­gen Raum sind „India­ner“ hoch ange­se­hen. Die Nach­wir­kun­gen der Bücher Karl Mays mögen ein wich­ti­ger Grund dafür sein, aber nicht der Ein­zi­ge. 

Das Kli­schee­bild der „India­ner“ bedient die Sehn­sucht in unse­rer schnell­le­bi­gen, sich rasch ändern­den Zeit nach dem „Ursprüng­li­chen, Wah­ren, Ech­ten, Natür­li­chen“. Sprü­che — angeb­lich von „India­nern“ — mit dem Bild eines feder­ge­schmück­ten Man­nes, wer­den unhin­ter­fragt in den Sozia­len Medi­en ver­brei­tet. Schwitz­hüt­ten- und ande­re „india­ni­sche“ Zere­mo­nien sol­len die ver­lo­re­ne Ver­bin­dung zum „Ursprüng­li­chen“ wie­der­her­stel­len. „Ech­te“ India­ner wer­den als begehr­te Semi­nar­lei­ter wei­ter­ge­reicht und ihren Aus­sa­gen als Offen­ba­run­gen andäch­tig gelauscht.

Wir sehen unse­re Auf­ga­be als Ver­ein, die­sem Kli­schee­bild ent­ge­gen zu wir­ken. Das posi­ti­ve Bild, das im deutsch­spra­chi­gen Raum Indi­ge­nen aus Nord­ame­ri­ka vor­aus­ge­schickt wird, hilft uns beim Anknüp­fen an unse­re Anlie­gen und ist gleich­zei­tig oft ein Hin­der­nis, um die­se Anlie­gen anlass­ge­recht zu ver­mit­teln. 

Wir wol­len ver­stan­den und gefun­den wer­den

Der Name unse­res Ver­eins lau­tet „Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas“. Wenn man in Goog­le oder in einer ande­ren Inter­net-Such­ma­schi­ne nach „India­ner“ sucht, fin­det man uns.

Wer wür­de uns fin­den, wenn wir uns „Arbeits­kreis Indi­ge­ner Nord­ame­ri­kas“ (wäre die kor­rek­te Bezeich­nung in den USA, aber nicht in Kana­da) oder „Arbeits­kreis Ers­te Natio­nen Nord­ame­ri­kas“ (wäre die kor­rek­te Bezeich­nung in Kana­da, aber nicht in den USA) nen­nen wür­de. Die Inter­net-Domains müss­ten dann wohl lau­ten „www.arbeitskreis-indigene-nordamerikas.at“ — oder viel­leicht auch „www.arbeitskreis-erste-nationen-nordamerikas.at“.

Wie vie­le Men­schen im deutsch­spra­chi­gen Raum wür­den anhand eines der bei­den Namen ver­ste­hen, mit wel­chem The­ma sich unser Ver­ein befasst? Und wie vie­le wür­den uns im Inter­net fin­den? Genau: weni­ge, zu wenig.

Wenn nie­mand ver­steht, was du machst, soll­test du an dei­ner Kom­mu­ni­ka­ti­on arbei­ten. Wirst du im Inter­net nicht gefun­den, bist du im Inter­net nicht exis­tent. Wenn wir nicht ver­stan­den und nicht gefun­den wer­den, ist unse­re Arbeit sinn­los. Daher: Wir wol­len ver­stan­den und gefun­den wer­den!

Ja, wir sind poli­tisch

Ja, der Begriff India­ner ist der­zeit „poli­tisch“ nicht mehr ganz kor­rekt. In 10 Jah­ren wird viel­leicht der Begriff „Indi­ge­nous Peo­p­les“ oder „First Nati­on“ unkor­rekt sein. (Man den­ke, wel­che Wand­lung der vor nicht all­zu lan­ger Zeit poli­tisch kor­rek­te Begriff „Schwar­ze“ durch­ge­macht hat.)

Wir sind eine poli­ti­sche akti­ve Grup­pe. Wir wol­len ver­stan­den und gefun­den wer­den und wir scheu­en uns nicht, einen der­zeit „poli­tisch unkor­rek­ten“ Begriff für unse­re Arbeit zu ver­wen­den. Ja, manch­mal müs­sen wir erklä­ren, war­um wir den Begriff „India­ner“ ver­wen­den. Aber damit kom­men wir ins Gespräch und in inter­es­san­te Dis­kus­sio­nen, ganz nach dem Spruch: „Über’s Reden kom­men die Leut’ z’samm“.

Wir wol­len dis­ku­tie­renauf­klä­renBar­rie­ren abbau­enVer­ständ­nis und gegen­sei­ti­gen Respekt erwir­ken. Und ganz ehr­lich: die Ver­wen­dung von „India­ner“ hilft uns dabei.

Der Begriff „India­ner“ ist zutiefst dis­kur­siv poli­tisch und span­nungs-umwo­ben. Einer­seits wur­de er von den Kolo­ni­al­mäch­ten erfun­den und tau­sen­den indi­ge­nen Völ­kern der Ame­ri­kas auf­ge­zwun­gen. Die­ser alle unter­schied­li­chen Natio­nen ver­ei­nen­de Begriff trägt dazu bei, die­se zu ste­reo­ty­pi­sie­ren, zu dehu­ma­ni­sie­ren und zu domi­nie­ren. 

Ande­rer­seits hat genau die­se Fremd­zu­wei­sung die Indi­ge­nen in ihrem Wider­stand geeint, sie in ihrem Kampf bekräf­tigt um sich gemein­sam gegen die kolo­nia­le Unter­drü­ckung zur Wehr zu set­zen. Sie haben sich den Begriff „India­ner“ zu eigen gemacht, sich ihn als Sym­bol des gemein­sa­men poli­ti­schen Wider­stands neu kre­iert. Ins­be­son­de­re in die­sem Sin­ne wol­len auch wir unse­re Ver­wen­dung des Begriffs „India­ner“ ver­stan­den wis­sen.

Der Kon­text ist wich­tig

Wie schon erwähnt, wird der Sam­mel­be­griff „India­ner“ nie im deutsch­spra­chi­gen Raum, wohl aber im eng­li­schen und spa­ni­schen Sprach­raum („Indi­an“, „Indio“) viel­fach in nega­ti­ver Wei­se und abwer­tend ver­wen­det. 

Abge­se­hen von die­sen sprach­lich-kul­tu­rel­len Unter­schie­den, ist in jedem Fall ganz all­ge­mein der Kon­text wich­tig, in wel­chem ein Begriff ver­wen­det wird.

Unse­re „india­ni­schen“ Freun­de sagen, wenn sie sich im Gespräch auf sich und ihre Ange­hö­ri­gen bezie­hen, ein­fach „we Indi­ans“ und haben sich noch nie dar­an gestört, wenn wir dies eben­so tun.

Wenn es etwa um Kom­mu­ni­ka­ti­on geht – also jeman­den, die/der nicht aus der Men­schen­rechts­sze­ne um Indi­ge­ne stammt, klar­zu­ma­chen, wor­um es geht, was wir machen (z.B. Grün­de 5–7 oben) – dann han­delt es sich um einen unpro­ble­ma­ti­schen Kon­text.

In einem offi­zi­el­le­ren Kon­text, zB in unse­ren Bei­trä­gen, Aus­sen­dun­gen und auch in Vor­trä­gen ver­wen­den wir bevor­zugt die Bezeich­nung „Indi­ge­ne“. 

Den­noch ste­hen wir nach wie — wie oben erwähnt — zu unse­rem Ver­eins­na­men

Die „India­ner“ tun’s auch

Wir dür­fen hier Moni­ka Seil­ler, die Lei­te­rin unse­rer Schwes­tern­or­ga­ni­sa­ti­on Akti­ons­grup­pe India­ner & Men­schen­rech­te in Mün­chen und Her­aus­ge­be­rin der Zeit­schrift Coyo­te zitie­ren:

Die wich­tigs­te poli­ti­sche Bewe­gung der Indi­ge­nen in den USA war und ist das Ame­ri­can Indi­an Move­ment, die ers­te NGO, die einen Bera­ter­sta­tus bei den Ver­ein­ten Natio­nen erhielt, war der bis heu­te äußerst akti­ve Inter­na­tio­nal Indi­an Trea­ty Coun­cil (der Inter­es­sen der indi­ge­nen Völ­ker des gesam­ten ame­ri­ka­ni­schen Kon­ti­nents ver­tritt), die ers­te natio­na­le indi­ge­ne Tages­zei­tung der USA ist bis heu­te „Indi­an Coun­try Today“, das ers­te und wich­tigs­te Film­fes­ti­val indi­ge­nen Film­schaf­fens ist das „Ame­ri­can Indi­an Film­fes­ti­val“, die ers­te natio­na­le Ver­ei­ni­gung der Indi­ge­nen Kana­das war die „Natio­nal Indi­an Brot­her­hood“ und die jüngs­te Selbst­zeich­nung „NDN“ spricht sich im Eng­li­schen eben­falls als „Indi­an“ aus. Die zustän­di­ge Behör­de in den USA heißt „Bureau of Indi­an Affairs“, die Regio­nen, in denen die Indi­ge­nen leben, hei­ßen im ame­ri­ka­ni­schen Sprach­ge­brauch als fest­ste­hen­der Begriff „Indi­an Coun­try“.

Die natio­na­le Inter­es­sens­ver­tre­tung der Indi­ge­nen in den USA ist der „Natio­nal Con­gress of Ame­ri­can Indi­ans“ (https://ncai.org).

Vie­le aner­kann­te indi­ge­ne Natio­nen­be­zeich­nun­gen in den USA und in Kana­da haben „Indian/s“ im Namen – hier eine Aus­wahl:

USA:

  • Black­feet Tri­be of the Black­feet Indi­an Reser­va­ti­on of Mon­ta­na
  • Dela­ware Tri­be of Indi­ans
  • Fort Apa­che Indi­an Reser­va­ti­on
  • Gila River Indi­an Com­mu­ni­ty
  • Kio­wa Indi­an Tri­be
  • Lower Sioux Indi­an Reser­va­ti­on
  • Nor­t­hern Che­yenne Indi­an Reser­va­ti­on
  • Onei­da Indi­an Nati­on
  • Pon­ca Tri­be of Indi­ans of Okla­ho­ma
  • Sou­thern Ute Indi­an Reser­va­ti­on
  • Turt­le Moun­tain Band of Chip­pe­wa Indi­ans
  • Win­nemuc­ca Indi­an Colo­ny of Neva­da
  • Yava­pai-Pres­cott Indi­an Tri­be

Kana­da:

  • Lubicon Lake Indi­an Nati­on
  • Bridge River Indi­an Band
  • Cheam Indi­an Band
  • Sechelt Indi­an Band
  • Red Rock Indi­an Band

Was sagen die „India­ner“ dazu?

Wir spre­chen über ein The­ma, das uns als Euro­pä­er und haupt­säch­lich Wei­ße gar nicht direkt, per­sön­lich und unmit­tel­bar betrifft. Was sagen jene dazu, die es tat­säch­lich betrifft? — also die „India­ner“, Ange­hö­ri­ge der „Indi­ge­nous Peo­p­les of Ame­ri­ca“ bzw. der „First Nati­on“?

Las­sen wir dazu den Ojib­we Schrift­stel­ler, David Treu­er, zu Wort kom­men, der Anfang 2019 sein Buch „The Heart­beat of Woun­ded Knee. Nati­ve Ame­ri­ca from 1890 to the Pre­sent“ im Riverhead Books Ver­lag her­aus­ge­bracht hat. Gleich auf der ers­ten Sei­te schreibt er:

Throug­hout this book, I use the word ‚Indi­an‘ to refer to indi­ge­nous peo­p­le within the United Sta­tes. I also use „indi­ge­nous“, „Nati­ve“ and „Ame­ri­can Indi­an“. 
The­se terms have come in and out of favour over the years, and dif­fe­rent tri­bes, not to men­ti­on dif­fe­rent peo­p­le, have dif­fe­rent pre­fe­ren­ces. The Red Lake Nati­on refers to its­elf as the „Home of the Red Lake Band of Chip­pe­wa Indi­ans“, for exam­p­le. 
Many Nati­ve peo­p­le pre­fer to descri­be them­sel­ves in their Nati­ve lan­guages: Piku­ni for Black­feet, Ojib­we for Chip­pe­wa, and so on. 
My own choices of usa­ge are gover­ned by a desi­re for eco­no­my, speed, flow, and verisi­mi­li­tu­de. 
A good rule of thumb for out­si­ders: Ask the Nati­ve peo­p­le you’re tal­king to what they pre­fer.


In die­sem Buch ver­wen­de ich das Wort „India­ner“, um mich auf indi­ge­ne Völ­ker in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten zu bezie­hen. Ich benut­ze auch „indi­gen“, „Ein­ge­bo­re­ner“ und „ame­ri­ka­ni­scher India­ner“. 
Die­se Begrif­fe sind im Lau­fe der Jah­re in und aus der Gunst gefal­len, und ver­schie­de­ne Stäm­me, ganz zu schwei­gen von ver­schie­de­nen Men­schen, haben unter­schied­li­che Vor­lie­ben. Die Red Lake Nati­on bezeich­net sich selbst zum Bei­spiel als „Hei­mat der Red Lake Band of Chip­pe­wa Indi­ans“. 
Vie­le Urein­woh­ner zie­hen es vor, sich in ihren Mut­ter­spra­chen zu beschrei­ben: Piku­ni für Black­feet, Ojib­we für Chip­pe­wa und so wei­ter. 
Mei­ne eige­nen Nut­zungs­ent­schei­dun­gen wer­den von dem Wunsch nach Wirt­schaft­lich­keit, Geschwin­dig­keit, Fluss und Wahr­haf­tig­keit bestimmt. Eine gute Faust­re­gel für Außen­ste­hen­de: Fra­gen Sie die Urein­woh­ner, mit denen Sie spre­chen, was sie bevor­zu­gen.


David Treu­er, Ojib­we Schrift­stel­ler

Und hier die Wor­te von Micha­el Paul Hill, poli­ti­scher Akti­vist für die Rech­te indi­ge­ner Völ­ker, Mit­glied der San Car­los Apa­che in Ari­zo­na, Reser­vats-Rechts­an­walt, ange­wand­ter Anthro­po­lo­ge und Medi­zin­mann, der mit unse­rem Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas seit vie­len Jah­ren über sei­ne poli­ti­sche Tätig­keit ver­bun­den ist:

We call each other „Ndn“ and have no pro­blem with it. Each nati­on has its own name in its own lan­guage. We Apa­ches call our­sel­ves „Ndee“ or „Nnee“, which sim­ply means „peo­p­le“. 
Why should the Working Group Indi­ans of North Ame­ri­ca name its­elf dif­fer­ent­ly? Ever­yo­ne knows what is meant by this and that this asso­cia­ti­on is try­ing to help indi­ge­nous peo­p­le in North Ame­ri­ca enforce their rights. So stick to your name!


Wir selbst nen­nen uns gegen­sei­tig „Indn“ und haben kein Pro­blem damit. Jede Nati­on hat in sei­ner eige­nen Spra­che die Bezeich­nung für sich. Wir Apa­chen nen­nen uns „Ndee“ oder „Nnee“, was ein­fach „Men­schen“ bedeu­tet.
War­um soll der Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas sich anders benen­nen? Jeder weiß, was damit gemeint ist und dass die­ser Ver­ein ver­sucht, Indi­ge­nen in Nord­ame­ri­ka bei der Durch­set­zung ihrer Rech­te zu hel­fen. Also bleibt bei eurem Namen!


Micha­el Paul Hill, San Car­los Apa­che, poli­ti­scher Akti­vist, Reser­vats-
Rechts­an­walt, ange­wand­ter Anthro­po­lo­ge und Medi­zin­mann


2 Tipps: Alter­na­ti­ven zu „India­ner“

Zum Abschluss haben wir noch 2 Tipps für Sie, wenn Sie nach einer Alter­na­ti­ve für den Begriff „India­ner“ suchen.

Tipp 1: Fra­gen Sie Betrof­fe­ne

Wenn Sie in Kon­takt mit Indi­ge­nen sind, dann fra­gen Sie unbe­dingt ganz ein­fach höf­lich danach, wie die­se ger­ne bezeich­net wer­den wol­len. Sie wer­den viel­leicht den Natio­nen-Namen genannt bekom­men oder die Bezei­chung in der jeweils eige­nen Spra­che. Damit erwei­sen Sie Respekt und sind immer auf der „siche­ren Sei­te“. 

Tipp 2: Recher­chie­ren Sie nach den „kor­rek­ten“ Eigen­be­zeich­nun­gen

Wuss­ten Sie, dass es hun­der­te ver­schie­de­ne indi­ge­ne Natio­nen in Nord- und Süd­ame­ri­ka gibt? – teil­wei­se mit ganz unter­schied­li­cher Geschich­te, Kul­tur und Spra­che? Begrif­fe wie Indi­ge­ne / First Nati­on / India­ner ver­mit­tel­tet den Ein­druck einer Ein­heit­lich­keit, jedoch ist nichts wei­ter weg von die­sem Bild als die Wirk­lich­keit.

Um die­ser Tat­sa­che gerecht zu wer­den, emp­feh­len wir, selbst zu recher­chie­ren. Vor allem Indi­ge­ne in Nord­ame­ri­ka sind heu­te viel­fach im Inter­net prä­sent — mit Web­sei­ten und auf Social Media. Her­aus­zu­fin­den, wie Ange­hö­ri­ge einer bestimm­ten Nati­on bezeich­net wer­den wol­len, ist also rela­tiv ein­fach. Ver­wen­den Sie dann die­se Namen, wenn Sie sich auf bestimm­te indi­ge­ne Natio­nen bezie­hen. 



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