Oktober 22, 2020

Indi­ge­ne Start-Ups in Zei­ten von Covid

Amy Yeung ist Desi­gne­rin und Amy Yeung ist Nava­jo. Ihr Mode­la­bel, Oren­da Tri­be ver­sucht die Mode­welt zu revo­lu­tio­nie­ren. Sie ist eine von drei Indi­ge­nen, die in die­sem schwie­ri­gen Jahr 2020 ihr Unter­neh­men gegrün­det haben.

Oren­da Tri­be: Ein indi­ge­nes Mode­la­bel unter­stützt die Nava­jo Nati­on (New Mexi­co, USA)

Oren­da Tri­be sucht nach Vin­ta­ge-Klei­dung und gestal­tet die­se neu. Yeung ist es wich­tig, ein Unter­neh­men zu lei­ten, dass sich mit den Wer­ten der Nava­jo Nati­on ver­ein­ba­ren lässt. Denn für sie hat jedes Klei­dungs­stück eine See­le, die man wie­der­be­le­ben kann. 

Amy Yeoung, Orenda Tribe (Instagram)

Amy Yeoung, Oren­da Tri­be (Insta­gram)

Als allein­er­zie­hen­de Mut­ter arbei­te­te Amy Yeung bei gro­ßen Mar­ken wie Puma und Co. Schon damals inter­es­sier­te sie sich für umwelt­be­wuss­tes Design und woll­te nicht mehr für gro­ße Namen der Fast Fashion Indus­trie arbei­ten. Bei die­sem Schritt in die Selbst­stän­dig­keit war es ihr wich­tig, mehr Zeit für ihre Toch­ter zu haben. Gegrün­det hat Yeung ihr Unter­neh­men 2015. 

Wie berich­tet (Mai 22, 2020, Der gro­ße Hus­ten 19 – Coro­na-Kri­se in der Nava­jo Nati­on), hat die Nava­jo Nati­on nach New York und New Jer­sey die dritt­höchs­te Infek­ti­ons­ra­te von COVID-19 („Coro­na-Virus“) in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten: 4.633 Erkrank­te, 153 Todes­fäl­le (Stand 23. Mai 2020). Yeung setzt sich für ihre Gemein­schaft ein und ver­sucht mit all ihren Mög­lich­kei­ten zu hel­fen. Sie grün­de­te das Dził Asdzá­án („Moun­tain Woman“) Com­mand Cen­ter, ein Zusam­men­schluss von Diné (Eigen­be­zeich­nung für „Nava­jo“) Frau­en, die Essen, Mas­ken und Des­in­fek­ti­ons­mit­tel an die Regi­on Diné­tah lie­fern. 

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Amy blickt hoff­nungs­voll in die Zukunft, denn Coro­na hat für das Online Geschäft etwas Posi­ti­ves. Das Kauf­ver­hal­ten vie­ler ändert sich auf­grund der Pan­de­mie und die Mög­lich­keit online zu kau­fen wird immer attrak­ti­ver. 

Web­sei­te: https://www.orendatribe.com
Insta­gram: https://www.instagram.com/orendatribe/?hl=en

Iskwew Air: Eine Métis Frau star­tet durch (Cana­da)

Iskwew Air ist eine indi­ge­ne Flug­li­nie in Cana­da und Teara Fraser ist die Frau hin­ter die­sem Start Up. Sie ist der Métis Nati­on ange­hö­rig und wur­de in Hay River in den nord­west­li­chen Ter­ri­to­ri­en gebo­ren und ist in Ques­nel auf­ge­wach­sen. 

Teara Fraser, Iskwew Air (Instagram)

Teara Fraser, Iskwew Air (Insta­gram)

Flie­gen, egal was es kos­tet, das dach­te sich Fraser und so wur­de sie die ers­te indi­ge­ne Frau, die eine Flug­li­nie besitzt und lei­tet. Die­se Eigen­schaft wie­der­spie­gelt sich auch im Namen der Flug­li­nie wie­der. Denn Iskwew, aus­ge­spro­chen ISS-KWAY-YO, bedeu­tet in Cree „Frau“. Frasers Büro befin­det sich im inter­na­tio­na­len Flug­ha­fen von Van­cou­ver. Ihr Flug­zeug, lie­be­voll “Sweet­grass War­ri­or” genannt, ist eine Maschi­ne des Model­les Piper PA-31 Nava­jo Chief­tain und kann bis zu acht Per­so­nen trans­por­tie­ren. 

Als Métis Frau woll­te sie ihr Start Up der Gemein­schaft Indi­ge­ner wid­men. Ursprüng­lich woll­te sie den sanf­ten Tou­ris­mus von indi­ge­nen Unter­neh­men unter­stüt­zen und Rei­sen­de an abge­le­ge­ne Orte brin­gen. Jedoch ist in der aktu­el­len Situa­ti­on rund um Covid-19 der Trans­port von Rei­sen­den sehr ein­ge­schränkt. Statt Rei­sen­de an abge­le­ge­ne Orte zu trans­por­tie­ren, wer­den nun Güter, wie Des­in­fek­ti­ons­mit­ten, Mas­ken und Sei­fe in Reser­va­te gelie­fert.

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Klick auf das Bild öff­net das You­Tube-Video von Teara Fraser, Iskwew Air

Auch wenn die Zukunft, beson­ders unter der Pan­de­mie, nicht vor­her­seh­bar ist, so möch­te Fraser ihr Unter­neh­men wei­ter­füh­ren und nach neu­en Mög­lich­kei­ten suchen, um Land und Leu­te zu ver­bin­den. 

Web­sei­te: https://www.iskwew.ca 
Insta­gram: https://www.instagram.com/iskwewair/

Food Lab: Indi­ge­ne Küche für die Gesund­heit (Min­nea­po­lis, Min­ne­so­ta USA)

Der Koch Sean Sher­man, der Mann hin­ter die­sem Unter­neh­men, ist Ogla­la Lako­ta und Ver­tre­ter der indi­ge­nen Küche. Sein Koch­buch gewann 2018 den James Beard Award für das bes­te ame­ri­ka­ni­sche Koch­buch. Er grün­de­te zuerst die Cate­ring Agen­tur The Sioux Chef und ist Mit­be­grün­der der Initia­ti­ve North Ame­ri­can Tra­di­tio­nal Indi­ge­nous Food Sys­tems (NāTIFS). Sein neu­es­tes Pro­jekt ist die Eröff­nung des ers­ten Indi­ge­nous Food Lab Restau­rants

Sean Sherman, Food Lab (Instagram)

Sean Sher­man, Food Lab (Insta­gram)

Das Indi­ge­nous Food Lab ist ein Restau­rant und gleich­zei­tig Aus­bil­dungs- und Trai­nings­cen­ter, das im Zen­trum der Non-Pro­fit Orga­ni­sa­ti­on North Ame­ri­can Tra­di­tio­nal Indi­ge­nous Food Sys­tems (NāTIFS) steht. Sher­man grün­de­te zusam­men mit sei­ner Part­ne­rin Dana Thomp­son die­se Initia­ti­ve. Denn unter Indi­ge­nen sind gesund­heit­li­che Pro­ble­me wie Dia­be­tes und Herz­er­kran­kun­gen weit ver­brei­tet. Die Rück­be­sin­nung zur tra­di­tio­nel­len Küche könn­te viel für die Gesund­heit und das Wohl­be­fin­den Indi­ge­ner bei­tra­gen. 

Sher­man plant das ers­te Food Lab inklu­si­ve Restau­rant in Min­nea­po­lis, Min­ne­so­ta, zu eröff­nen. Er erhofft sich mit dem Betrieb des Trai­nings­cen­ters alte Tra­di­tio­nen wie­der in indi­ge­ne Gemein­schaft zu brin­gen: Ange­fan­gen von land­wirt­schaft­li­chen Metho­den des Anbaus bis hin zur Erhal­tung des Geschma­ckes von zube­rei­te­ten Lebens­mit­tel der Regi­on. 

Die Beschaf­fung und Zube­rei­tung von Lebens­mit­tel vor dem Kolo­nia­lis­mus soll ken­nen­ge­lernt und in die Küche inte­griert wer­den. Das heißt: kei­ne Milch­pro­duk­te, kein Wei­zen­mehl, kein wei­ßer Zucker, kein Schwein oder Huhn. 

➪ Klick auf das Bild führt zum YouTube-Video von Indigenous Food Lab

Klick auf das Bild führt zum You­Tube-Video von Indi­ge­nous Food Lab

In Zedern­holz geschmor­ten Büf­fel mit Kür­bis in Ahorn­si­rup oder Wild­reis-Kuchen mit Wald­pil­zen und Pes­to ste­hen auf der Spei­se­kar­te. Eben­so wer­den alle Lebens­mit­tel aus­schließ­lich von loka­len, indi­ge­nen Bau­ern bezo­gen. Zwar hat sich die Eröff­nung des Restau­rants durch die glo­ba­le Pan­de­mie ver­scho­ben, aber sobald kei­ne Gefahr der Anste­ckung mehr gege­ben ist, möch­te Sher­man und sein Team wei­te­re Food Labs in ganz Nord­ame­ri­ka eröff­nen. 

Web­sei­te: https://www.natifs.org 
Insta­gram: https://www.instagram.com/indigenousfoodlab/?hl=en


Zur Autorin:

Petra Gröb­lin­ger, BA, stu­dier­te Publi­zis­tik- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät Wien. Gleich­be­rech­ti­gung und Dis­kri­mi­nie­rung sind The­men, die sie sehr inter­es­sie­ren und denen Sie ihre Bache­lor­ar­beit gewid­met hat. Seit Som­mer 2020 beim Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas, möch­te sie posi­ti­ve Inhal­te ein­brin­gen

Petra Gröblinger

Petra Gröb­lin­ger




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