April 21, 2023

War­ri­or Woman – Film­abend am 29. April 2023 in Wien

Anläss­lich 50 Jah­re Beset­zung Woun­ded Knee in Süd­da­ko­ta (Pine Ridge Reser­va­ti­on der Ogla­la Lako­ta) durch das „Ame­ri­can Indi­an Move­ment (AIM) zeigt das Mega­plex Gaso­me­ter in Koope­ra­ti­on mit dem Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas den Film War­ri­or Woman — das Por­trait von Madon­na Thun­der Hawk (Lako­ta / Sioux) und die beson­de­re Rol­le und Stär­ke der indi­ge­nen Frau­en,

Plakat Warrior Woman

Pla­kat War­ri­or Woman

Inhal­te des Films

Die Beset­zung von Woun­ded Knee dau­er­te vom 27.02.- bis 08.05. 1973. Der Film betont die von den US-Behör­den total unter­schätz­te Rol­le der indi­ge­nen Frau­en im Wider­stand, nicht nur bei der Beset­zung von Woun­ded Knee, son­dern gene­rell.

Die 64-minü­ti­ge Doku­men­ta­ti­on der indi­ge­nen Fil­me­ma­che­rin­nen Chris­ti­na King und Eliza­beth Cast­le ist das Por­trait von Madon­na Thun­der Hawk (Lakota/Sioux), einer außer­ge­wöhn­li­chen Akti­vis­tin des indi­ge­nen Wider­stands in den USA. Die Ver­knüp­fung von his­to­ri­schen Auf­nah­men mit Zeitzeugenge­sprächen bie­ten einen tie­fen Ein­blick in die Situa­ti­on der Indianer:innen im 20. Jahr­hun­dert und verdeutli­chen die beson­de­re Rol­le und Stär­ke der indi­ge­nen Frau­en, die auch mit Humor die eige­ne Posi­ti­on reflek­tie­ren. 

Die spe­zi­ell zir­ku­lä­re Erzähl­wei­se ver­deut­licht die Beson­der­heit, sich im Kon­text eines oppres­si­ven kolo­nia­len Sys­tems als Frau und Mut­ter inner­halb einer indi­ge­nen Bewe­gung zu posi­tio­nie­ren. Hier­bei wird ins­be­son­de­re die Wei­ter­ga­be des indi­ge­nen, akti­vis­ti­schen Erbes von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on her­vor­ge­ho­ben. 

Trailer Warrior Woman

Trai­ler War­ri­or Woman

In den 1970er Jah­ren ent­stand mit dem Ame­ri­can Indi­an Move­ment (AIM) ein neu­es Selbst­be­wusst-sein der indi­ge­nen Völ­ker in Nord­ame­ri­ka, das den poli­ti­schen Kampf um ihre Rech­te bis heu­te prägt und auch zu einer Rück­be­sin­nung auf die eige­ne Kul­tur, Spra­che und Iden­ti­tät führ­te. Lan­ge Zeit in der Öffent­lich­keit unbe­ach­tet blieb das Enga­ge­ment, das ins­be­son­de­re von den indi­ge­nen Frau­en getra­gen wird, die in der tra­di­tio­nel­len Kul­tur der indi­ge­nen Völ­ker eine bedeu­ten­de Rol­le spiel­ten, bevor sie vom kolo­nia­len Sys­tem in den USA und Kana­da an den Rand gedrängt wur­den.

Madon­na Thun­der Hawk ist eine die­ser bedeu­ten­den Per­sön­lich­kei­ten. Die Oohen­um­pa Lako­ta ist eine Vete­ra­nin aller moder­nen india­ni­schen Beset­zun­gen von Alca­traz über Woun­ded Knee im Jahr 1973 bis hin zu den jüngs­ten NODAPL-Pro­tes­ten in Stan­ding Rock. Gebo­ren und auf­ge­wach­sen in den Oce­ti Sako­win Home­lands, wur­de sie in den spä­ten 1960er Jah­ren erst­mals als Mit­glied und Anführe­rin der India­ner­be­we­gung aktiv und war Mit­be­grün­de­rin der Women of All Red Nati­ons und der Black Hills Alli­ance. Im Jahr 1974 grün­de­te sie die „We Will Remember“-Survival School. In den selbst­ver-wal­te­ten Schu­len soll­ten die Kin­der – im Gegen­satz zur Zwangs­as­si­mi­lie­rung in den staat­li­chen Inter-nats­schu­len – die eige­ne Kul­tur wie­der­erler­nen. Als wort­ge­wal­ti­ge Stim­me für den Wider­stand und die Sou­ve­rä­ni­tät der Indi­ge­nen hat Madon­na Thun­der Hawk die indi­ge­nen Anlie­gen auch bei den Ver­ein­ten Natio­nen ver­tre­ten. Sie hat auf der Che­yenne River Reser­va­ti­on die“Grandmothers‘ Group” (Wasa­gi­ya Najin) ins Leben geru­fen, um sich gegen die anhal­ten­de Adop­ti­ons­po­li­tik von indi-genen Kin­dern zu enga­gie­ren, und ist Koor­di­na­to­rin bei der Orga­ni­sa­ti­on Lako­ta People’s Law Pro­ject.

Ihre Toch­ter Mar­cel­la Gil­bert ist längst in ihre Fuß­stap­fen getre­ten und war schon 1977 als Dele­gier­te bei den Ver­ein­ten Natio­nen in Genf. Die stu­dier­te Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­le­rin hat ein eige­nes Gar­ten­pro­jekt gegrün­det und eben­falls eine Sur­vi­val School, Wani­ye­tu Iya­wapi.

Die Fil­me­ma­che­rin­nen

Chris­ti­na King (Semi­no­le Tri­be of Okla­ho­ma) ist eine indi­ge­ne Fil­me­ma­che­rin, deren brei­tes fil­mi­sches Schaf­fen mit Schwer­punkt auf Men­schen­rech­te TV-Bei­trä­ge, Nach­rich­ten­for­ma­te und Doku­men­ta­tio­nen umfasst.

Eliza­beth Cast­le (Shaw­nee) setzt sich seit mehr als zwei Jahr­zehn­ten mit der Rol­le der Frau in Eman­zi­pa­ti­ons- und Wider­stands­be­we­gun­gen, u.a. AIM und Black Pan­ther Par­ty, aus­ein­an­der. Ihre Dok­tor­ar­beit „Women were the Back­bone, Men were the Jaw­bo­ne: Nati­ve Women’s Acti­vism in the Red Power Move­ment“ bil­det die Grund­la­ge des Doku­men­tar­films. Cast­le ist zudem Grün­de­rin und Direk­to­rin des “War­ri­or Women Pro­ject”.

Das «War­ri­or Women Pro­ject»

Das War­ri­or Women Pro­ject baut ein umfas­sen­des, gemein­schafts­ba­sier­tes Archiv von münd­li­chen Inter­views („Oral histo­ry“) mit wich­ti­gen Orga­ni­sa­to­ren und Akti­vis­ten der Red-Power-Bewe­gung der 1970er Jah­re bis hin zum moder­nen indi­ge­nen Wider­stand auf. Der Schwer­punkt liegt auf der Samm­lung und Doku­men­ta­ti­on von münd­li­chen Über­lie­fe­run­gen, die sich auf das indi­ge­ne Matri­ar­chat und den Auf­bau von Wider­stand kon­zen­trie­ren. 

Warrior-Woman-Project

War­ri­or-Woman-Pro­ject: www.warriorwomen.org

Aber es reicht nicht aus, die­se Geschich­ten ein­fach nur zu doku­men­tie­ren, zu bewah­ren und zu kata­lo­gi­sie­ren. Das ulti­ma­ti­ve Ziel des War­ri­or Women Pro­ject Archiv ist es, die­se Geschich­ten nicht nur auf­zu­zeich­nen, son­dern sie auch den­je­ni­gen zugäng­lich zu machen, die sie am drin­gends­ten benö­ti­gen — den Gemein­schaf­ten an der Front, den Orga­ni­sa­to­ren vor Ort und den Päd­ago­gen, die sich für Deko­lo­ni­sie­rung und Anti­ras­sis­mus im Klas­sen­zim­mer ein­set­zen. Wir geben die Geschich­te zurück in die Hän­de derer, die sie machen.

Moni­ka Seil­ler und Peter Schwarz­bau­er

Kino::

Mega­plexx (Gaso­me­ter), Stu­dio C (Saal 15), 
Gugl­gas­se 11, 1110 Wien

Zeit::

Sams­tag, 29.04.202318.00 Uhr

Beson­der­heit:

Ein­füh­rung und Dis­kus­si­on im Anschluss mit Video­zu­schal­tung von Lakota/Sioux-Vertreter:innen

Beson­der­heit:

gegen freie Spen­de. Die Ein­nah­men kom­men demWar­ri­or Women Pro­jectzugu­te (https://www.warriorwomen.org/, s. unten)

Tickets:

Ticket reser­vie­ren über die­sen Link:
➪ www.megaplex.at/film/gasometer/warrior-women
(Anmel­dung ist für Ticket-Reser­vie­rung erfor­der­lich!)
Das Lösen eines Tickets ist erfor­der­lich, trotz kos­ten­frei­en Ein­tritts (freie Spen­de für das War­ri­or Women Pro­ject will­kom­men), da die Plät­ze zuge­teilt wer­den.
Tickets kön­nen – sofern nicht aus­ver­kauft – auch über die Abend­kas­se bezo­gen wer­den.

Film­spra­che:

eng­lisch, mit deut­schen Unter­ti­teln


War­ri­or Women”, Regie: Eliza­beth Castle/Christina King, USA, 2018; 64 Minu­ten, eng­lisch, mit deut­schen Unter­ti­teln

Links:

Kon­takt:
Univ. Doz. Dr. Peter Schwarz­bau­er (Obmann)
Arbeits­kreis India­ner Nord­ame­ri­kas (AKIN)
E‑Mail: schwarzbauer@akin-group.org



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